Walter von Châtillon

Walter von Châtillon
Walter von Châtillon
 
[-ʃati'jɔ̃], Gạlterus ab Ịnsulis, Gạlterus de Castellione, mittellateinischer Dichter, * Lille um 1135, ✝ Amiens (?) um 1200; lehrte an den Domschulen von Laon und Châtillon-sur-Seine und war ab etwa 1176 als Notar und Redner im Dienst Erzbischof Wilhelms von Reims (1176-1202) tätig, der ihm die Stellung eines Kanonikers in Amiens verschaffte. Walter verfasste neben einem Prosadialog über Streitfragen zwischen Christen und Juden (»Tractatus contra Iudaeos«) zahlreiche kürzere Gedichte in der Vagantenstrophe, darunter Satiren gegen die Verderbtheit von Klerus und Kurie, aber auch religiöse Lieder und Liebeslyrik. Besonderen Ruhm und eine außerordentlich breite Nachwirkung hatte seine »Alexandreis«, ein auf dem historischen Alexanderroman des Quintus Curtius Rufus (1. Jahrhundert) fußendes Versepos in zehn Büchern, in dem er stilistisch antikisierend, aber nicht ohne mittelalterliches Kolorit Alexander den Großen als Menschen, König und Feldherrn vorstellt.
 
Ausgaben: Die Gedichte, herausgegeben von K. Strecker, 2 Teile (1-21925-64); Alexandreis, herausgegeben von M. L. Colker (1978); Alexandreis, übersetzt von G. Streckenbach (1990).

Universal-Lexikon. 2012.

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